, Hrach Rainer

"GERES EXTREME MARATHON 2024" - ein unvergessliches Erlebnis

Ganz anders als bei den unzähligen Mega-Citymarathons geht es beim "GERES EXTREME MARATHON" (42,2 KM und 1350 HM auf/ab) im Hochland im nördlichen Portugal zuwege. Bereits im Jahre 2014 bin ich bei einer Marathonmesse in Porto auf diese Laufveranstaltung aufmerksam geworden. Meine erstmalige Teilnahme war dann allerdings erst im Dezember 2023. Die unglaublich reizvoll-ruhige Gegend im sehr weitläufigen mittelalpinen Hochland unweit der spanischen Grenze ist ein wunderbarer Ort um dem Laufen zu fröhnen. Das südliche Winterklima mit der angenehm frischen Luft, das zarte Sonnenlicht über den ausgeprägt herbstlichen Naturfarben dieses Naturschutzgebietes lassen cich einfach nur dankbar und zufrieden sein (werden). Auf den Straßen und Wegen begegnen dir eher Rinder und Ziegenherden als Menschen und Autos. Inmitten dieser Landschaft befindet sich Geres, ein kleiner Ort an einem See gelegen. Von dort aus werden die über mehrere Tage verteilten Laufbewerbe gestartet. Die bestens organisierten Läufe führen über großteils schmale asphaltierte Straßen, aber auch unbefestigte Forstwege mit zahlreichen Schlaglöchern. Die Bewerbe sind ebenso Teil eines protugiesischen Laufcups. Nach meiner Anreise am Freitag (27.11.) konnte ich ausreichend früh und gut schlafen. Ganz anders als gewohnt hatte ich am Sonntag Morgen (01.12.2024) nicht die Anstrenungen des bevorstehenden Marathons SONDERN die große Vorfreude auf das tolle Natur- und Bewegungserlebnis im Kopf. So ging es im gut gefüllten Starterfeld pünktlich um 09:00 Uhr über die Startlinie. Nach zwei flachen Kilometern (nochmals bei Start/Ziel vorbei) zeigten die Pfeile bereits auf die erste Bergstrecke und den Anstieg über 600 Höhenmeter. Fortan erwartete uns ein stetiges auf und ab auf den vielen und kurvigen Kilometern. Ich hatte die Strecke vom vergangenen Jahr noch in guter Erinnerung. Nur wenige Menschen und Häuser waren entlang der Straßen anzutreffen. Ich spürte nach dem ersten Anstieg eine recht gute Energie und konnte daher die weitere Strecke mit einem guten Gefühl angehen. Gelegentlich wurde ich als Nicht-Portugiese wahrgenommen ☺️. Ob dies wegen des roten Laufshirts war, kann ich nicht sagen. Angekommen auf dem höchsten Punkt der Strecke bei KM 34 ging es anschließend nur mehr abwärts bis ins Ziel. Nicht allzu steile Abwärtsstrecken liegen mir bisweilen nicht schlecht und so konnte ich meine restliche Energie bis ins Ziel gut einsetzen. Das "Sponsor"-Gel hat mir zwar den Magen umgedreht (...), konnte aber meine große Freude im Ziel nicht nachhaltig beeinträchtigen. Auch mein vorübergehender Blutdruck von 79/48 ließ - bei bester Betreuung durch das Cruz Vermelha - den restlichen Tag trotzdem genießen. Im vergangenen Jahr konnte ich nach 4:07 das Ziel erreichen. Diesmal ist mir eine 3:56er Zeit und damit der 2. Platz in der M60-Klasse gelungen. Sehr zufrieden und happy blickte ich auf einen tollen Marathon zurück. Die Erwartung dass es im Alter nur abwärts geht konnte ich zumindest etwas verdrängen ...😃. Ich wünsche mir jedenfalls auch künftig wieder an diesen wunderbaren Ort zurückkehren zu dürfen - und gerne um diesen Marathon wieder zu laufen!